Fax im Fernsehen

Eine der Methode, um sich in das Programm von Piazza virtuale einzubringen, bestand darin, Faxe an eine Telefonnummer zu senden, die dann bei „Coffeehouse“ von einem NeXT-Computer empfangen und in einem Fenster auf dem Bildschirm eingeblendet wurden. Diese Möglichkeit wurde von den Zuschauern unter anderem zur Kontaktaufnahme genutzt: Viele schickten einfach nur ihre eigenen Faxnummer und baten um Zusendungen. Andere schickten eigene Bilder, Karikaturen und Fotomontagen. Einige der Faxe würde man heute als „Spam“ bezeichnen, also unaufgeforderte Werbung für Firmen. Das Verfahren wurde auch für eine politische Kampagne genutzt: Fans des DDR-Jugendsenders DT-64, dem zu dieser Zeit der Verlust seiner Frequenz drohte, schickten regelmäßig Faxe, um für den Erhalt des beliebten Senders zu werben – ein frühes Beispiel von Telemedien-Aktivismus in Deutschland, der die politischen Hacks von Gruppen wie Anonymous vorwegnahm.